Neue Lösungen, starke Partnerschaften und beeindruckende Praxisergebnisse
Auf der Formnext 2025 prĂ€sentierte AM Solutions â 3D post processing technology eindrucksvoll, wie automatisierte Nachbearbeitung die Wirtschaftlichkeit und Reproduzierbarkeit additiver Fertigungsprozesse steigert. PrĂ€sentiert wurden unter anderem praxiserprobte Systeme fĂŒr das automatisierte Auspacken und die Pulveraufbereitung, eine neue strategische Partnerschaft fĂŒr die Veredelung von Kunststoffteilen, eine Fallstudie zur S1 mit beeindruckenden Ergebnissen sowie Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte.
Die Formnext 2025 hat eindrucksvoll verdeutlicht, wie dynamisch sich die AM-Branche weiterentwickelt. Rekordbesucherzahlen, neue Anwendungen und die groĂe Vielfalt an Lösungen unterstreichen, dass Additive Fertigung sich mehr und mehr zur industriellen Standardtechnologie entwickelt. Das Thema Post Processing nimmt dabei eine SchlĂŒsselposition ein, um den 3D-Druck wirtschaftlicher und serientauglicher zu machen. âTrotz Konsolidierung des Marktes sehen wir ein starkes Interesse an Lösungen zur wirtschaftlichen und reproduzierbaren Nachbearbeitung, um den 3D-Druck voranzubringen. Automatisierte Prozesse helfen nicht nur, QualitĂ€tsstandards zu sichern, sondern auch dem FachkrĂ€ftemangel aktiv entgegenzuwirkenâ, betont David Soldan, Head of AM Solutions â 3D post processing technology.
Umfassendes Portfolio: BewÀhrte Systeme und neue Entwicklungen
AM Solutions prÀsentierte auf der Messe ein klar strukturiertes Portfolio, prÀzise ausgerichtet auf die Anforderungen der additiven Fertigung. BewÀhrte Systeme wie die S1, die S2 und die M4 trafen auf die neuen Lösungen M4 Basic und M1.
WĂ€hrend die S1 und die S2 weiterhin den etablierten 2-in-1-Prozess fĂŒr Reinigung und OberflĂ€chenfinish bieten, zielen die M4 Basic, die M1 und die M4 klar auf maximale Performance in der OberflĂ€chenbearbeitung â abgestuft nach erforderlichem Durchsatz: von der kompakten Einstiegslösung ĂŒber mittlere bis hin zu hohen Bauteilmengen. Ein Highlight waren die gemeinsam mit EOS entwickelten Automationslösungen D1 und F1, die nach intensiven Betatests ihre Praxistauglichkeit bereits unter Beweis gestellt haben.
F1 und D1: Neue MaĂstĂ€be fĂŒr automatisierte SLS-Prozesse
Die noch im Jahr 2024 als Konzeptstudien vorgestellten Systeme F1 und D1 haben einen entscheidenden Schritt hin zur industriellen Serienreife gemacht. Beide Lösungen wurden im Rahmen eines umfassenden Betaprogramms bei ausgewĂ€hlten Industriekunden unter realen Produktionsbedingungen getestet. Beide Beta-Tester waren von den Ergebnissen so ĂŒberzeugt, dass sie die Anlagen dauerhaft in ihre Produktionsprozesse ĂŒbernehmen werden.
Die F1 zeigte bei FORMRISE, wie das prĂ€zise, automatisierte Sieben und Mischen von Neu- und Altpulver mit einer beeindruckenden Dosiergenauigkeit von ±2 % die ProzessstabilitĂ€t erhöht und manuelle Schritte reduziert. So lassen sich mit der F1 bis zu 45 kg Pulver pro Stunde automatisiert mischen, was einen Durchsatzanstieg von ĂŒber 30âŻ% ermöglicht. Durch den einzigartigen Mischprozess lĂ€sst sich der erforderliche Neupulveranteil reduzieren und die Ruhezeit des Pulvers signifikant verkĂŒrzen, was unmittelbar zu niedrigeren StĂŒckkosten fĂŒhrt.
Die D1 bewĂ€hrte sich bei einem Schweizer Medizintechnikunternehmen und halbiert dort unter anderem die Auspackzeit eines voll belegten Baujobs mit hoher Bauteildichte. Zudem muss der Bediener das System nur noch be- und entladen, wodurch sich der Personalaufwand um bis zu 80 % reduziert. DarĂŒber hinaus zeigte sich, dass auch nicht vollstĂ€ndig abgekĂŒhlte Bauteile ausgepackt werden konnten â eine sonst notwendige AbkĂŒhl- und damit Wartezeit von bis zu zehn Stunden entfiel.
Insgesamt zeigt der Praxistest deutlich, dass beide Anlagen zentrale Prozessschritte automatisieren, die Wirtschaftlichkeit sowie die Effizienz und Reproduzierbarkeit entlang der additiven Prozesskette erhöhen und durch ihre Closed-Loop-Architektur zusÀtzliche Sicherheit schaffen. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zu einer durchgÀngig automatisierten und serienfÀhigen SLS-Produktion.
Veredelung mit Kunststoffteilen: Strategische Partnerschaft mit LuxYours
Ein weiteres Highlight auf der Formnext war die Bekanntgabe der neuen strategischen Partnerschaft mit LuxYours, einem Experten fĂŒr die GlĂ€ttung und Veredelung von 3D-Druckteilen aus Kunststoff. Als Muttergesellschaft von AM Solutions beteiligt sich die Rösler OberflĂ€chentechnik GmbH am Unternehmen und unterstreicht damit den klaren Anspruch auf eine langfristige, technologisch fĂŒhrende Zusammenarbeit.
Auf diese Weise erweitert AM Solutions sein Portfolio um den entscheidenden Baustein des chemischen GlĂ€ttens. Denn LuxYours bringt mit seinem patentierten Verfahren einen ausgereiften Prozess in die Partnerschaft ein: Multi Purpose Smoothing (MPS) ist ein physikalisch-chemischer Prozess zur GlĂ€ttung und Veredelung von thermoplastischen Bauteilen aus unterschiedlichen AM-Verfahren wie SLS, MJF, HSS, SAF, AKF und FDM. Der groĂe Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es besonders schonend und prĂ€zise steuerbar ist. Dadurch bleiben selbst feinste Details erhalten und innenliegende KanĂ€le lassen sich gezielt glĂ€tten.
Fallstudie zur S1: FORMRISE zeigt beeindruckende Einsparpotenziale
Auf der Formnext stellte AM Solutions â 3D post processing technology zudem eine praxisnahe Fallstudie vor, die den groĂen Einfluss der S1 auf Effizienz und Ressourceneinsatz verdeutlicht. Die Anlage ĂŒberzeugt vor allem mit ihrem innovativem 2âinâ1-Prozess, der die Reinigung und das OberflĂ€chenfinish in nur einem Schritt mit nur einem Medium abbildet.
Das Unternehmen FORMRISE setzt seit 2024 insgesamt drei S1-Systeme mit beeindruckenden Ergebnissen ein:
- Polybeads-Verbrauch um 60 % reduziert
- Glasperlen-Einsatz um 87 % reduziert
- 1,6 t Kohlendioxid-Einsparung
- 50 % kĂŒrzere Bearbeitungszeit
- Geringerer Strom- & Luftverbrauch
- Deutlich geringere Entsorgungskosten
- Konstant hohe BearbeitungsqualitÀt
Die Fallstudie zeigt, dass die Kombination aus durchdachter Strahlmittelaufbereitung, hoher Bearbeitungsleistung und praxisgerechtem 2-in-1 Prozess nicht nur Kosten und Ressourcenverbrauch reduziert, sondern auch fĂŒr konstant hohe BauteilqualitĂ€t sorgt. Im Fall von FORMRISE summieren sich die jĂ€hrlichen Einsparungen auf fast 35.000 Euro, wobei mehr als die HĂ€lfte allein auf den verringerten Luftverbrauch entfĂ€llt.
Die ausfĂŒhrliche Fallstudie finden Interessierte hier zum Download
Update aus dem AutoSmooth-Forschungsprojekt: 100 % Feedstock-Recycling als Durchbruch im CMF-Bereich
Im Forschungsprojekt AutoSmooth treiben AM Solutions â 3D post processing technology, Neue Materialien Bayreuth und Headmade Materials die Grundlagenarbeit fĂŒr ein effizientes, vollstĂ€ndig automatisiertes Nachbearbeitungsverfahren von ColdMetalFusion (CMF) Bauteilen voran. Neue Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, dass der eingesetzte Feedstock zu 100 % recycelbar ist.
Dadurch eröffnet sich ein enormes Einsparpotenzial: Der geschlossene Materialkreislauf senkt die Material- und Entsorgungskosten sowie den COâ-FuĂabdruck der gesamten Prozesskette massiv. Mit dieser doppelten Wirkung aus Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit setzt AutoSmooth neue MaĂstĂ€be im industriellen 3D-Metalldruck. Die Möglichkeit, wertvolle Rohstoffe nahezu verlustfrei im Kreislauf zu fĂŒhren, könnte sich als einer der gröĂten DurchbrĂŒche fĂŒr die Wirtschaftlichkeit additiver Metallfertigung erweisen.
Post Processing als Hebel
Die Formnext 2025 hat erneut klar gezeigt: Automatisiertes Post Processing ist einer der stĂ€rksten Hebel fĂŒr ProduktivitĂ€t, Reproduzierbarkeit und Nachhaltigkeit in der additiven Fertigung. Mit neuen Lösungen, strategischen Partnerschaften und praxisnahen Ergebnissen stĂ€rkt AM Solutions â 3D post processing technology seine Position als einer der fĂŒhrenden Anbieter fĂŒr industrielle Post-Processing-Technologien.