Weerg setzt auf verschiedenste Post Processing–Lösung von AM Solutions und erreicht Zeitersparnis von ĂŒber 50 %

- ZurĂŒck zur Übersicht

Aus der Vision, die Fertigung digital und dadurch einfacher, schneller und kostengĂŒnstiger zu machen, entstand 2015 die italienische Weerg Srl. Über eine E-Commerce-Lösung bietet das Unternehmen neben der CNC-Bearbeitung seit 2017 die Herstellung von 3D-gedruckten Teilen im MJF-, FDM- und MSLA-Verfahren an. FĂŒr die Nachbearbeitung der additiv gefertigten Komponenten setzt der inzwischen weltweit grĂ¶ĂŸte Inhouse HP MJF-Produktionsservice auf das Equipment von AM Solutions – 3D post processing technology, wie die S1 und S2, die C1 sowie die gemeinsam mit HP entwickelte 3D Automatic Unpacking Station. Der dadurch erzielte hohe Automatisierungsgrad verringert die Nachbearbeitungszeit um bis zu zwei Drittel bei reduziertem Personaleinsatz und optimierter QualitĂ€t.

Die Leidenschaft fĂŒr Innovation und Technik brachte den italienischen Unternehmer Matteo Rigamonti auf die Idee, die Fertigung zu digitalisieren. Gedacht – getan: Mit einem kleinen Team entwickelte er eine Plattform fĂŒr CNC-Bauteile, die Unternehmen die Möglichkeit bietet, Material, Bearbeitung und Toleranzen auszuwĂ€hlen, sowie sofort einen Preis und eine verbindliche Lieferzeit zu erhalten. Parallel dazu baute er eine modernste CNC-Fertigung, die schnelle Produktion der bestellten Teile in höchster QualitĂ€t ermöglicht. Mit diesem Konzept hat sich Weerg seit dem Start 2015 zu Europas grĂ¶ĂŸtem E-Commerce-Dienstleister mit 100-prozentiger Eigenfertigung und doppelter QualitĂ€tskontrolle bei niedrigen Produktionskosten sowie hoher Geschwindigkeit entwickelt.

 

Additive Fertigung – Investition in die Zukunft
Investitionen in innovative Technologien gehört zur DNA von Weerg. Daher ist es nur konsequent, dass das im venezianischen ScorzĂ© ansĂ€ssige E-Commerce-Unternehmen 2017 in die additive Fertigung einstieg. ZunĂ€chst mit der MJF-Technologie von HP, fĂŒr die Weerg heute den weltweit grĂ¶ĂŸten Inhouse-Produktionsservice bietet. Parallel zum Ausbau der 3D-Druckverfahren um FDM und MSLA entwickelt das Unternehmen Hochleistungsmaterialien wie beispielsweise zu 40 Prozent mit Glasfaser verstĂ€rktes Nylon (PA 12). Mit den aus verschiedensten Kunststoffen 3D-gedruckten Prototypen und Serienteilen werden Unternehmen aus der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Lebensmittelindustrie, Architektur und Medizintechnik beliefert.

Optimierung der Nachbearbeitung
WĂ€hrend Bestellung und Fertigung der 3D-Komponenten digital ablaufen, erfolgten zahlreiche Nachbearbeitungsschritte zunĂ€chst manuell – mit allen damit verbundenen Nachteilen wie hohem Zeit- und Personalaufwand sowie fehlender Reproduzierbarkeit. Um auch diesen Bereich zu optimieren, entschied sich Weerg nach einer umfangreichen Marktsondierung fĂŒr Nachbearbeitungsequipment von AM Solutions – 3D post processing technology. Dazu zĂ€hlt unter anderem die gemeinsam mit HP entwickelte und von AM Solutions produzierte Automatic Unpacking Station. Die industrietaugliche, skalierbare Post Processing-Lösung ermöglicht, in der HP Jet Fusion-Technologie 3D-gedruckte Komponenten in einem durchgĂ€ngigen Workflow automatisiert und reproduzierbar zu entpacken. Im Vergleich zu manuellen Entpackungslösungen erzielt Weerg mit der Automatic Unpacking Station nicht nur eine beachtliche ProduktivitĂ€tssteigerung, auch die Pulver-Recyclingrate ist deutlich höher bei minimalem manuellen Aufwand.

Bis zu zwei Drittel schneller mit weniger Personal
Im Anschluss an das grobe Entpulvern kommt mit der S1 eine kompakte Plug-and-Play-Anlage fĂŒr die automatische Reinigung und OberflĂ€chenbearbeitung der Teile. Durch das effiziente 2-in-1-Konzept entfallen nicht nur Investitionen fĂŒr Maschinen und ProduktionsflĂ€che, es verringert auch den Energieverbrauch und verkĂŒrzt die Bearbeitungszeit signifikant: Statt bisher in bis zu 60 Minuten erfolgt das Reinigen und OberflĂ€chenfinishen eines Druckjobs bei Weerg jetzt in 20 Minuten. Neben der enormen Zeitersparnis ermöglicht die S1, dass deutlich mehr Teile, die aufgrund ihrer GrĂ¶ĂŸe und Empfindlichkeit vorher manuell nachbearbeitet werden mussten, nun maschinell behandelt werden können. Der Anteil automatisiert bearbeiteter Komponenten stieg von 60 auf 90 Prozent. Vorteile hat dies auch unter Personalaspekten, da die Nachbearbeitung nun von einem statt bisher zwei Mitarbeitenden erledigt werden kann. Einen Beitrag dazu leistet auch die einfache und ergonomische Bedienung der ATEX-konformen Anlage, die bei Bedarf fĂŒr große und komplexe Teile auch einfach auf Handbetrieb umgestellt werden kann.

FlexibilitÀt und KapazitÀt mit Durchlauf-Strahlanlage weiter erhöht
Im November 2022 erweiterte Weerg die NachbearbeitungskapazitĂ€t um eine S2, bisher weltweit einzige Durchlauf-Strahlanlage fĂŒr das vollautomatische Reinigen und OberflĂ€chenfinishen von 3D-Kunststoffkomponenten aus pulverbettbasierten Druckverfahren. Die hohe LeistungsfĂ€higkeit der Anlage bei gleichzeitig geringer Mitarbeiterbindung bietet ein enormes Kosteneinsparungspotential. Ausgelegt fĂŒr einen 24/7-Betrieb lĂ€sst sich der Output mehrerer Drucker gleichzeitig nachbearbeiten. Das schonende Teilehandling durch ein spezielles PU-Schlaufenband vermeidet TeilebeschĂ€digungen auch an sensiblen Bauteilen und macht kostspieligen Nachdruck ĂŒberflĂŒssig. Die integrierte Strahlmittelaufbereitung und das automatische Monitoring des Strahlprozesses stellen dabei sicher, dass sowohl bei grĂ¶ĂŸeren Komponenten als auch empfindlichen und filigranen Teilen in kurzen Zykluszeiten ein reproduzierbares Ergebnis in hoher QualitĂ€t erzielt wird. Weerg setzt die S1 und S2 mit identischen Prozessen und Strahlmittel fĂŒr eine enorme Zahl unterschiedlicher Teile ein und verfĂŒgt damit ĂŒber ein Höchstmaß an FlexibilitĂ€t bei der Nachbearbeitung.

Auch die Support- beziehungsweise Resinentfernung automatisiert
Mit der Investition in eine C1 von AM Solutions – 3D post processing technology automatisierte das Unternehmen auch die Nachbearbeitung von MSLA-Komponenten. Der Software gesteuerte und ĂŒberwachte Prozess basiert auf chemischen, thermischen und mechanischen Effekten. Deren perfektes Zusammenspiel sorgt dafĂŒr, dass StĂŒtzmaterial/Resin auch aus extrem feinen Bereichen und filigransten Strukturen prozesssicher, schnell und bauteilschonend entfernt wird. Die bereits in der Anlagensteuerung fĂŒr verschiedene Bauteile hinterlegten Bearbeitungsrezepturen können dabei durch eigene Programme ergĂ€nzt werden. Parameter wie Temperatur, Behandlungszeit und SĂ€ttigungsverlauf des Bearbeitungsmediums werden durch Datenlogger erfasst und gespeichert, sodass beim Post Processing die Nachvollziehbarkeit der Prozesse sichergestellt ist und eine stabile BauteilqualitĂ€t erreicht wird. Zur hohen Prozesssicherheit trĂ€gt auch die sensorische FĂŒllstandsĂŒberwachung mit automatischer Nachdosierung des Compounds bei. Da die umweltfreundlichen Bearbeitungsmedien von AM Solutions in Zusammenarbeit mit Rösler entwickelt und produziert werden, kann Weerg fĂŒr nahezu jedes zu verarbeitende Resin schnell und effizient ein Compound zur VerfĂŒgung gestellt werden.

Galerie